Neue
Deutsch-Französische Jahrbücher
LOUIS ALTHUSSER
BUCH ÜBER DEN IMPERIALISMUS
geplant für November 2024
Jahr
2024
Seiten
ca. 140
Größe in cm
16 x 24
Preis in €
ca. 22
ISBN
978-3-949153-08-2
Aus dem Französischen von Jan Philipp Weise
Mit einem Nachwort von Julien Veh und Simon Gurisch
Fällt heutzutage wieder der Audruck ›Imperialismus‹, soll damit militärischer Expansionismus oder neokoloniales Großmachtstreben der ›Metropole‹ gegenüber der ›Peripherie‹ bezeichnet werden
Inmitten der Ölpreiskrise von 1973, in der manche die finale Krise des Imperialismus und den damit einhergehenden automatischen Übergang zum Sozialismus herannahen sahen, kehrt Louis Althusser zu
Lenin zurück. In dem Textfragment Livre sur l’impérialisme befragt er, was besonders augenfällig scheint –
dass der Imperialismus nach Lenins Wort »das höchste Stadium des Kapitalismus « bildet. Wenn der Kapitalismus
mit dem Imperialismus an sein Ende kommt, scheint das gerade keine Lösung, sondern ein Problem zu sein: Was machen mit diesem Ende, das nicht aufhören will, zu enden?
Wie sähe eine Politik aus, die sich diesem endlosen Ende annimmt und damit die Tatsache in Rechnung stellt, dass der Imperialismus vorrangig innerhalb der Metropole und, genauer noch, innerhalb der ideologischen Widersprüche der Arbeiterinnenbewegung und ihrer Parteien seinen Ort hat?
Louis Althusser (*1918-1990) lehrte 1948 bis 1980 an der École normale supérieure in Paris und gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der französischen Nachkriegsphilosophie und wichtigsten Neuerer des westlichen Marxismus. Zu seinen Schülern zählen unter anderem Jacques Derrida, Michel Foucault, Pierre Macherey, Étienne Balibar, Jacques Rancière und Alain Badiou. Als Mitglied der kommunistischen Partei Frankreichs seit 1948 verstand er seine philosophischen Arbeiten vorrangig als eine Form politischen Eingreifens in die Linie der Partei, die er nach jahrelangen Konflikten und der Erdrosselung seiner Frau Hélène Rytmann 1980 verließ und sich fortan als »Kommunist ohne Partei« begriff.