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Mladen Dolar - Phrenologie des Geistes. Fünf Aufsätze zur Philosophie Hegels (L'Indifférence)
Hegel steht wieder im Zentrum philosophischer Aufmerksamkeit. Wurde die vermeintliche Megalomanie des Hegel’schen Systems für lange Zeit als »Dante’scher Höllentrichter« gezeichnet, »der unten sich verengend, endlich auf den leibhaften Satan stoßen lässt« (Rosenkranz), ist das Interesse für dessen Philosophie in den vergangenen 30 Jahren zu neuem Leben erwacht.
Wie der slowenische Philosoph Mladen Dolar unermüdlich zeigt, fordert diese Renaissance jedoch ihren Tribut: Nicht nur seine Kritikerinnen sondern auch seine neuen Apologetinnen in Gestalt des Neo- Hegelianismus umgehen jene scheinbar skurrilen, irritierenden und obskuren Stellen seiner Philosophie, die der Anti-Hegelianismus mitunter vormals gegen ihn ins Feld geführt hat. Wie man diesen Irrita tionen und Spannungen in Hegels Philosophie nachgehen kann, ohne sie voreilig oder überhaupt aufzulösen, zeigt Dolar auf beeindruckende Weise in den vorliegenden Aufsätzen, die über einen Zeitraum von über 30 Jahren erschienen sind.
Dabei geht es um die un umgängliche Frage nach dem Anfang der Philosophie, um die Frage nach ihrem Bezug zur Zeit sowie um das Verhältnis der Dialektik zu dem, was sich nicht dialektisieren lässt. Hierbei zeigt sich, dass der genannte Teufel der Hegel’schen Systematizität häufig nicht im Ganzen, sondern im Detail steckt und daher verlangt, in einer minutiösen Lektüre entfaltet zu werden.